Out of Africa. Von wegen. In der hierzulande eher durch Negativmeldungen getrübten Zeit, sendet Carl-August Seibel positive Signale aus Afrika. Der Unternehmer aus Hauenstein hat am 9. November in Ukunda/Kenia eine Schuhfabrik eröffnet. Natürlich war der HDS/L Vorsitzende persönlich vor Ort, um die Fabrik zu eröffnen.
Der Inhaber Carl-August Seibel selbst begrüßte die wegen der Corona Einschränkungen nur begrenzte Zahl der Gäste. Am Morgen waren er und sein CEO Stefan Wentzel vom Gouverneur der Provinz Kwale in seinem Dienstsitz eingeladen, um die Schuhfabrik und weitere Investitionsprojekte vorzustellen.
Die neugegründete Josef Seibel Africa Ltd wird zukünftig hochwertige Leder-Schulschuhe unter ihrer Marke Romika produzieren und in Kenia vertreiben. Dieser Markt wurde von der Geschäftsführung als Zukunftsmarkt definiert, da in Kenia spezielle Schulkleidung und Schuhe vorgeschrieben sind und es eine sehr große Zahl an Schülern gibt. Geplant ist in einem ersten Schritt das Hochfahren der Produktion auf 500 Paar am Tag, in step 2 die Verdoppelung.
In der Ausbaustufe 2 sollen etwa 200 Leute beschäftigt werden, darunter viele alleinerziehende Frauen. Josef Seibel Africa bezahlt überdurchschnittliche Löhne und gewährleistet eine private Krankenversorgung. Neben der Fertigung der Schulschuhe entstand mit Förderung der DEG in Köln eine Ausbildungsabteilung, in der junge Menschen in Zusammenarbeit mit der IHK/AHK eine zwölfmonatige Ausbildung mit Zertifikat zum Schuhfertiger nach deutschem Vorbild durchlaufen.
Ein Teil der Erträge der Josef Seibel Africa werden später in einer Kooperation mit Mekaela Academies, einer Stiftung mit sechs Privatschulen, für Schülerförderung und Schulausbau investiert.
Darüber hinaus ist Josef Seibel in Gesprächen mit dem größten Schuhhersteller Kenias über eine Kooperation und Fertigung von hochwertigen Damen- und Herrenschuhen unter den Marken Josef Seibel und Romika. Dieses Projekt soll voraussichtlich 2021 realisiert und die Produkte in Kenia und vielen anderen Ländern Afrikas vertrieben werden.
Ein weiteres Projekt, das im Moment ebenfalls auf dem Gelände der Josef Seibel Africa entsteht, ist der Aufbau der Mekaela Online Academy. Ab Februar 2021 werden mehr als 20 Lehrer die Lehrinhalte für alle Klassenstufen an Schüler in weit entlegene Orte und Schüler, die momentan wegen Corona keine Schule haben, online mit neuester in Kenia entwickelter Software vermitteln können. Mit diesen Zukunftsinvestitionen legt die Josef Seibel Gruppe den Grundstein für die weitere positive Entwicklung einer Provinz in Kenia, die bisher überwiegend durch Tourismus geprägt ist und schwer unter den Folgen von Corona leidet.
Ein faszinierendes Projekt, das in Zukunft bestimmt noch viel von sich reden machen wird.
Ich, als Afrika-Fan, bin sowieso ganz begeistert von diesem Engagement und dem außergewöhnlichen Pioniergeist.
Da habe dich doch gleich noch ein paar Fragen an den Unternehmer Carl-August Seibel:
Wie bist du auf die Idee gekommen, in Kenia eine Schuhfabrik zu bauen?
Der Auslöser war die Eröffnung eines Schulgebäudes vor 2 Jahren, das ich mit Freunden finanziert habe. Damals habe ich mich abends mit Stefan Wentzel unterhalten, der der Mitbegründer der Mekaela Academies ist. Meine Idee war eine kleine Schuhmanufaktur, um die Schüler weiter nach der Schule beschäftigen zu können. Das ist immer noch der Antrieb bis heute, nur ist das Projekt jetzt viel größer als in der ursprünglichen Idee.
Wann bist du mit dem Bau gestartet?
Vor etwa 11 Monaten.
Was waren die größten Herausforderungen für dich bei der Planung und beim Bau?
Ich war zu weit weg und konnte wegen Corona nicht ab und zu vor Ort sein.
Bitte vervollständige den Satz: Afrika ist für mich … der aufstrebende, aufregende und wunderschöne Kontinent, der tolle Menschen hat und große Möglichkeiten bietet.
Von Afrika zurück in die Pfalz. In Kürze gibt’s an dieser Stelle News aus Pirmasens.
Bleiben Sie gespannt.