Waren Sie schon mal in Alzey? Die Kleinstadt im südöstlichen Rheinland-Pfalz wird nicht von ungefähr als die heimliche Hauptstadt Rheinhessens bezeichnet. Die Nibelungenstadt bezaubert durch ihre kleine, aber liebevoll restaurierte Innenstadt, nette Geschäfte und – wenn wir nicht gerade mitten im Lockdown wären – ganz bestimmt auch durch ihre wunderbare Gastro-Szene. Ich will an dieser Stelle nur „Thomas die Weinbar“ (römische Pinsa to go – ein nicht nur für Italien-Fans kulinarischer Hochgenuss!) und das „Alzeyer Kaffeehaus“ mit fantastischen Kuchenpralinen (unbedingt die Sorten Salz-Karamel und Blutorange probieren) erwähnen. Ein echtes Highlight! Und dankenswerterweise auch zum Mitnehmen available.
Trends zum Anfassen
Wer jetzt denkt, ich hätte die Branche gewechselt, irrt. Natürlich war ich in erste Linie in Alzey, um endlich mal wieder im Schuhhandel unterwegs zu sein. Schuhhandel stimmt in diesem Fall nicht ganz. Denn im Jacob Trendstore, strategisch günstig am Anfang der Fußgängerzone gelegen, gibt es deutlich mehr als Schuhe. Und genau dieses Konzept zahlt sich aus. Petra Jacob, die ebenso sympathische wie rührige Inhaberin, weiß was ihre Kundinnen wünschen. Und sie macht ihre Sache richtig gut. Schon im Schaufenster erregen farblich abgestimmte, topmodische Looks genau das, was (nicht nur) wir Frauen wahrscheinlich als magnetische Anziehungskraft bezeichnen würden. Stylishe Kleider, kuscheliger Strick – dazu die passende Tasche und nette Accessoires wie Schals, Handschuhe oder Mützen, ausgefallene, glamouröse Masken natürlich auch und ein paar Deko-Artikel … alles nette Dinge, die Lust auf mehr und vor allem neugierig machen, das Geschäft zu betreten.
An diesem sonnigen November-Mittwoch ist im Jacob Trendstore ganz schön viel los. Eine modisch gekleidete Kundin verrät mir (ungefragt) ihren „Geheimtipp“: „Ich komme nicht aus Alzey. Aber hier finde ich immer ganz tolle Sachen. Sehr chic und zu vernünftigen Preisen. Kann ich nur empfehlen.“ In der Tat ist es dieser besondere, individuelle Mix, die entspannte Atmosphäre und die liebevolle Dekoration, die bei den Kundinnen super ankommen. Hier fühlt man sich wohl. Und hier wird man fündig. Hier trifft genau das zu, was nicht nur in Corona Zeiten gefragt ist: ein kleines, Vertrauen erweckendes und Inhaber geführtes Geschäft mit stimmigem Sortiment, das großen Modehäusern und Einkaufszentren mit vermeintlich riesiger aber unübersichtlicher Auswahl vorgezogen wird.
Guido zum Glück!
Im Schuhbereich sind es eher konsumige Marken wie Marco Tozzi, Tamaris, Rieker und La Strada, die den Löwenanteil des Sortiments ausmachen. 90% für Damen, der Rest für Herren, die sich – wenn auch weniger häufig – immer wieder mal bei Jacob sehen lassen. An diesem Tag sind es einige Männer, die bereits Weihnachtsgeschenke für ihre Liebste suchen. Und was läuft? In der aktuellen Winter-Saison gehören Stiefeletten und Taschen in der Trendfarbe Cognac zu den Bestsellern. Daneben Dunkelbraun und immer wieder Schwarz. Ein bisschen Glanz und Glamour? Gern! Die Après Ski-Boots in Offwhite/Kroko-Lack von Tamaris waren auch ohne Schnee der Hit. „Booties liefen insgesamt besser als Stiefel und Sneaker“, sagt Petra Jacob. Sportliche Modelle und Chelseaboots mit rustikalen Böden gefallen, aber zu bullig darf es auch nicht sein. Die Händlerin schwärmt von edlen Stiefeletten mit etwas höheren, gerafften Schäften in Veloursleder. Mit schlanken Leisten und Blockabsätzen, vielseitig kombinierbar. Ein echtes Highlight waren und sind die Booties von Marco Tozzi by Guido Maria Kretschmer. „Die Frauen freuen sich total, dass sie endlich ein Teil von Guido tragen dürfen“, schmunzelt Petra Jacob. Bis auf wenige Modelle sind die Styles mit dem Glücksklee-Ornament alle ausverkauft. Guido zum Glück? Sicherlich. Aber nur im Mix. Wie Guido weiß auch Petra Jacob ganz genau, wie man Frauen glücklich macht. Petra zum Glück!
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Herzlichst
Ihre Claudia Schulz
