
Zugegeben, über Leo und Leo-Prints haben wir an dieser Stelle zugenüge gesprochen. Wie lange die Begeisterung für die tierischen Drucke noch anhält, vermag ich nicht zu sagen. Viel zu oft hatte ich dem Leo-Trend in der Vergangenheit schon abgeschworen und war dann immer wieder blass erstaunt, dass der Leo läuft und läuft…
In der Mode ist also nach wie vor tierisch was los. Bei mir am letzten Wochenende allerdings auch. Ich hatte das unbeschreibliche Glück, zwei echten exotischen Katzen aus nächster Nähe zu begegnen. Nicht im Zoo, nein, auch nicht in Afrika. Nein, in Heilbronn, genauer gesagt im Hotel Park Villa, leben zwei prachtvolle Geparden quasi Tür an Tür mit den Gästen.
Hotelier Hans-Peter Gaupp und seine Frau Elke halten die beiden Geparden in einem riesigen Gehege, das zum parkähnlichen Anwesen des Hotels gehört. Hier tummeln sich außerdem ein paar prächtige Schneeeulen und unzählige Koi Karpfen. Es versteht sich aber wahrscheinlich von selbst, dass ich nur Augen für „Bungee“ und „Jamboo“ hatte.
Manchmal, wenn nicht zu viele Gäste im Haus sind, dürfen die „Katzen“ auch in den afrikanisch anmutenden Wintergarten. Dann gibt es – vor den staunenden Augen der Gäste – ein „Leckerchen zum Sofortverzehr“. Hähnchen, die natürlich samt Knochen verspeist werden, kommen bei den Geparden besonders gut an, erzählt Gaupp. Zwei Kilo Fleisch verdrückt ein Gepard übrigens am Tag.
Zusammen treten die beiden Katzen allerdings nie auf. Wie im wahren Leben gibt es auch unter Geparden „Gerangel“. Ich hatte das große Glück „Bungee“ ganz nah zu kommen. Immer mit dem nötigen Abstand und Respekt natürlich – man kann ja nie wissen…
Wer sich wie ich für die exotischen Tiere begeistern kann, kommt mit den beiden Inhabern schnell ins Plaudern. Die Gaupps haben viele tolle Geschichten zu erzählen: von prominenten Gästen über TV-Auftritte bei Prof. Grzimek und viele weitere spannende Anekdoten. Was mich aber total überrascht hat: Hans-Peter Gaupp hat einen ganz besonderen Bezug zur Schuhbranche. In den 60er-Jahren war der Tierliebhaber mit seinem damaligen Gepard „Pascha“ im Schuhhandel unterwegs. Im Auftrag der Pirmasenser Marke Servas, die ein Modell namens „Gepard“ in der Kollektion hatte, sorgten Carlo Adorni (das war Gaupps Künstlername) und sein Freund „Pascha“ dafür, dass in den Läden der Republik immer „tierisch was los“ war. Sehr zur Freude von großen und kleinen Kunden, die der Raubkatze ganz nah kommen durften.
Kaum vorstellbar, einen echten Geparden heutzutage im Schuhladen anzutreffen. Andererseits, vielleicht gar keine schlechte Idee, um die müden Geschäfte zu beleben… Thematisch passt’s ja!
