In Köln, mitten in der Innenstadt, genauer gesagt an der Hohe Straße 93 – 99, endete am Pfingstwochenende eine großartige Ausstellung. Und gleichzeitig ein Stück Kölner Zeitgeschichte. Die Räumlichkeiten des renommierten „Mantelhaus Goertz“ dienten im Vorfeld der geplanten Sanierungsarbeiten als Schauplatz der Ausstellung „Erlebniswelt Mantelhaus – damals | heute | morgen“. Die von Joachim Rieger kuratierte Ausstellung führte auf eine visuelle Zeitreise mit historischen Fotografien aus den 50er-Jahren von Karl Hugo Schmölz sowie Kunst- und Videoinstallationen aus der Gegenwart und Zukunft. Ein Genuss für Mode- und Architektur-Fans. Detailverliebte Balustraden, großflächige Fensterfronten, holzverkleidete Wände und geschwungene Treppengeländer – im „Mantelhaus“ fühlt man sich in die „goldenen 50er-Jahre“ zurückversetzt. Um diese architektonischen Elemente zu erhalten, wurden Fassade und Treppenhaus unter Denkmalschutz gestellt.
Wer wollte, durfte sogar Teil der Ausstellung werden. Fotograf Joachim Rieger hatte die Idee, Besucher und Besucherinnen zu ihren persönlichen Erinnerungen zum „Mantelhaus Goertz“ zu befragen und diese Erlebnisse in Wort und Bild festzuhalten. Die bekannte Kölner Schuh-Agentin Ingrid Höing und ich wurden ebenfalls gebeten, an diesem spannenden Projekt teilzunehmen. Fotos und Statements sollen voraussichtlich in einem Buch veröffentlicht werden. Erste Eindrücke gibt es schon hier.
Wie geht es weiter? Der Quartiers- und Projektentwickler Ehret & Klein (Starnberg) will dem „Mantelhaus Goertz“ neues Leben einhauchen. Das Gebäude soll im Zuge umfassender Sanierungsarbeiten in ein zukunftsweisendes Büro- und Geschäftshaus transformiert werden. Ergänzend wird der Bestand um 1,5 Geschosse aufgestockt, wodurch Flächen für eine Dachterrasse sowie ein Staffelgeschoss für eine Bar oder ein Café ermöglich werden. Auf rund fünf Geschossen sollen bis 2025 neue Arbeitswelten entstehen. Gemäß dem selbstgewählten Anspruch „Erbstücke zu schaffen“, spielt das Thema Nachhaltigkeit für Ehret & Klein dabei eine elementare Rolle.
https://www.ehret-klein.de/referenzen/mantelhaus-koeln/
Toll, dass das „Mantelhaus Goertz“ in der Zwischenzeit für diese besondere Ausstellung genutzt wurde. Wer in den Räumlichkeiten in der 5. Etage unterwegs war, hatte das Gefühl in längst vergangene, vielleicht bessere Mode- Zeiten einzutauchen. Joachim Rieger und seine Ehefrau haben ein Stück Modegeschichte mit Salon-Charakter wieder lebendig werden lassen. Danke dafür!
https://www.fotografie-joachimrieger.de/2023/02/18/erlebniswelt-mantelhaus-goertz/
3 Fragen an… Joachim Rieger
Wie ist es zu dieser besonderen Ausstellung gekommen?
Joachim Rieger: Ich wurde vom Stadtmarketing Köln angesprochen, ob ich für eine Kunden aus der Immobilienwelt eine Ausstellung kuratieren möchte. Von Anfang an war klar, dass es keine „normale“ Ausstellung werden sollte, sondern eine Erlebniswelt.
Was ist Ihre persönliche Faszination bei diesem Projekt?
Joachim Rieger: Mich begeistert die Zeitreise in die klassische Fotografie mit Aufnahmen von Karl Hugo Schmölz. Aber natürlich ist auch die Architektur des Hauses faszinierend: zum Beispiel das außergewöhnliche Geländer und viele weitere Relikte aus den 50er-Jahren. Zurückblickend muss ich sagen, dass mich die Menschen und ihre persönlichen Geschichten und Anekdoten, die sie mir erzählt haben, ganz besonders begeistert haben. Es wäre toll, wenn aus diesen Fotos, den Menschen und den Geschichten ein Buch entstehen könnte. Ich arbeite daran…
Sie sind Fotograf und immer auf den Beinen. Welche Schuhe bevorzugen Sie?
Joachim Rieger: Ganz klar:Schuhe, in denen man gut laufen und stehen kann. Schmerzfreies Laufen ist das A & O, zumal ich einen kaputten Fuß habe und daher besondere Voraussetzungen mitbringe. Aber natürlich sollen die Schuhe auch noch ein bisschen gut aussehen!