Eigentlich hätten wir uns ja in Berlin getroffen. Eigentlich. Weil das HDS/L Symposium in diesem Jahr leider Corona bedingt ausfallen musste, wurde die turnusmäßige HDS/L Mitgliederversammlung kurzerhand nach Offenbach verlegt. Von der Spree an den Main? Nein, das hat nichts mit dem Umzug der Premium nach Frankfurt zu tun. Vielmehr konnte der Verband das weitläufige Gelände der Messe Offenbach nutzen, um dort mit genügend Abstand die Mitgliederversammlung zumindest in Teilen physisch durchzuführen. Neben den 20 virtuellen Teilnehmern waren rund 20 Personen nach Offenbach gekommen. Sie freuten sich sichtlich über den persönlichen Austausch und die lang vermisste Möglichkeit mal wieder echte zwischenmenschliche Kontakte zu pflegen.
Welche Themen die Industrie darüber hinaus beschäftigen, erfahren Sie in den Videos mit HDS/L Geschäftsführer Manfred Junkert und den HDS/L Vorständen Carl-August Seibel und Achim Bruder sowie in der aktuellen Pressemitteilung.
HDS/L Vorstand und Geschäftsführung einstimmig entlastet
Am 24. Juni hat in Offenbach die turnusmäßige Mitgliederversammlung des Bundesverbands der Schuh- und Lederwarenindustrie HDS/L stattgefunden. Bedingt durch die in Corona Zeiten außergewöhnliche Situation hatte der Vorstand den HDS/L Mitgliedern die Möglichkeit einer virtuellen oder physischen Teilnahme angeboten. Beides wurde genutzt: Über 20 Personen waren in die weitläufigen Räumlichkeiten der Messe Offenbach gekommen und ebenso viele Mitglieder waren virtuell präsent. Seit der letzten Versammlung im Mai 2019 sind drei neue Mitglieder hinzugekommen: die Firmen AstorMueller AG und Filii GmbH als ordentliche Mitglieder sowie BASF Polyurethanes GmbH als Fördermitglied. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden Vorstand und Geschäftsführung einstimmig entlastet. Auch der Jahresabschluss wurde einstimmig genehmigt, der Etatvorschlag für 2020 angenommen.
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Über die Regularien hinaus nutzte der Vorstandsvorsitzende Carl-August Seibel die Gelegenheit auf die aktuelle Lage in der Branche hinzuweisen. „Die Herausforderungen sind enorm. Der europäischen Wirtschaft drohen neue Regulierungen, Auflagen und Steuern“, so Seibel. Gemeinsam mit dem BDI und unserem Dachverband textil+mode fordert der HDS/L aufgrund der Corona-Pandemie ein umfassendes Moratorium und Deregulierungen. Die deutsche Bundesregierung kann sich ihrer Verantwortung für die deutsche Industrie auch in ihrer in wenigen Tagen beginnenden EU-Ratspräsidentschaft, die am 31. Dezember enden wird, beweisen. Beunruhigende Strömungen im Außenhandel: der nach wie vor ungeregelte Brexit, der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie die protektionistischen Maßnahmen in der Türkei verunsichern die Branche. Insolvenzen und kritische Entwicklungen wichtiger Handelspartner bereiten im Inland Sorge: „Das Schutzschirmverfahren der Galeria Karstadt Kaufhof läuft für die Lieferanten alles anderes als zufriedenstellend“, bedauert HDS/L Vorstand Lederwaren Achim Bruder. Insbesondere für Handtaschen und Reisegepäck ist die Warenhauskette ein wichtiger Kunde.
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Der HDS/L Hauptgeschäftsführer Manfred Junkert erläuterte im Rahmen der Tagung weitere Details zur wirtschaftlichen Entwicklung, zum Arbeitsrecht und zur Tarifpolitik. Er dankte allen Arbeitsgruppen und Gremien, die dazu beigetragen haben, das Jahr 2019 erfolgreich zu gestalten. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels appellierte Manfred Junkert an alle Mitglieder, sich noch stärker im Bereich Ausbildung zu engagieren. Dabei wies er auch auf die vielfältigen Möglichkeiten der Verbundausbildung mit dem ISC Germany in Pirmasens hin. Die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung betrachtet der Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie mit Sorge: Die Corona Krise hat erhebliche Auswirkungen auf die Schuh- und Modebranche. Echte Konsumfreude lässt sich nur bedingt zu beobachten. Laut einer aktuellen Umfrage rechnet rund die Hälfte der HDS/L Mitglieder in den nächsten beiden Saisons mit Umsatzausfällen von 20 Prozent und mehr.
Offenbach, 25. Juni 2020